Ab der 5. Klasse besuchen die Schülerinnen und Schüler der Paula Fürst Schule die Gemeinschaftsschule (GMS), sie ist als → Ganztagesschule mit Kernunterrichtszeiten organisiert.
Die Gemeinschaftsschule wurde als eine Alternative zum dreigliedrigen Schulsystem in Baden-Württemberg eingeführt und stellt eine eigenständige Schulform dar.
Der konzeptionelle Hintergrund der GMS entspricht weitgehend dem Gründungsgedanken der Paula Fürst Schule: Sie trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei, alle Schulabschlüsse bis hin zum allgemeinbildenden Abitur sind möglich.
Die GMS bietet alle Bildungsstandards an, so dass alle Schülerinnen und Schüler nach ihren individuellen Voraussetzungen lernen können.
Nach der 10. Klasse der GMS ist ein fließender Übergang in die gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule möglich, das Abitur wird nach drei Jahren erreicht.
Das Konzept der Paula Fürst Schule
Wir haben unser weiterentwickeltes Konzept im Schuljahr 2023/24 in den Klassenstufen 5 und 6 eingeführt. In diesem Schuljahr 2024/25 wächst das neue Konzept in die Klassenstufe 7 hinein und im weiteren Verlauf über die Jahre in die höheren Klassenstufen.
Die Gemeinschaftsschule der Paula Fürst Schule entwickelt sich stetig weiter. Das Ziel unseres Schulkonzeptes ist, unsere Schüler:innen noch besser auf Ihrem persönlichen Bildungs- und Entwicklungsweg zum höchst möglichen Schulabschluss zu unterstützen.
Im Mittelpunkt steht die nachhaltige Förderung der individuellen Lernkompetenz, die man als Lernen lernen verstehen kann. Es geht um die Fähigkeit, Sachverhalte und Zusammenhänge zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuordnen. Die individuelle Lernkompetenz entwickelt sich in einem ausgewogenen Verhältnis von selbstständiger und gemeinsamer Arbeit der Lernenden.
Jetzt und in Zukunft bieten wir den Schüler:innen mehr Freiheiten beim Lernen, bei gleichzeitig höherer Intensität der individuellen Förderung. Dabei orientieren wir uns an fortschrittlichen Schulkonzepten (z.B. der Alemannenschule Wutöschingen). Gleichzeitig bleiben wir insofern leistungsorientiert, indem wir den Respekt vor der individuellen Entwicklung des jungen Menschen mit der Bindung an den staatlichen Bildungsplan verknüpfen.
Unsere besonderen pädagogischen Elemente auf einen Blick
> Individuelle und enge Lernbegleitung durch die Quadriga+ und das Tandem+ sowie regelmäßige Coachinggespräche
> Unterrichtsformen: selbstreguliertes Lernen im Lernatelier, Hauptfachinhalte durch Inputs, Nebenfachinhalte durch Interessenskurse (Klasse 5/6) und teilweise Nebenfach kompakt (Klasse 7)
> Individualisierte Stundenpläne
> Einsatz von Bezugspädagog:innen und weiteren sozialpädagogischen Fachkräften
> Doppelbesetzungen mit Lehrkräften in den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch
> 1:1 Ausstattung mit iPads (elternfinanziert)
> Das Lernumfeld und die Ausstattung der Räume: Einzelarbeitsplätze und Inputräume statt „Klassenzimmer“
> Wochenpläne
> Klassenarbeiten und Tests
> Lernentwicklungsberichte (Zeugnisse)
> Portfolio
> Profilfachangebote ab Klasse 8
> Ganztagsangebote
Das unterscheidet unser Konzept von anderen Schulen – Das Paula Fürst ABC
(Für mehr Informationen bitte Pfeil anklicken)
Im Fachunterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden die Schülerinnen und Schüler durchgängig von zwei Lehrkräften unterrichtet. Dies ermöglicht eine gezielte Differenzierung, die Bildung überschaubarer Lerngruppen und eine individuelle Förderung.
In der Lernzeit arbeiten die Schüler:innen an ihrem Wochenplan. Die Arbeit am Wochenplan dient als Vertiefung, Übungszeit und selbstständige Wissensaneignung. In den Klasse 5/6 werden hauptsächlich die Hauptfächer im Wochenplan bearbeitet, in den höheren Klassen kommen weitere Fächer hinzu. Durch den Wochenplan haben die Schüler:innen keine Hausaufgaben, da die Schüler:innen Ihre Aufgaben während der Schulzeit (Ganztagesschule) bearbeiten. Die Lernzeiten werden von den Klassenleitungen, Fachlehrkräften und Bezugspädagog:innen begleitet.
Im Verlauf des Schuljahrs finden an drei festgelegten Zeitpunkten Elternsprechtage statt. Der erste Elternsprechtag Mitte des ersten Schulhalbjahrs bietet die Möglichkeit für einen ersten Austausch zum Schuljahresstart. Der zweite Elternsprechtag Mitte des Schuljahres bietet die Möglichkeit zu Halbjahresgesprächen auf Grundlage der Lernberichte zum Halbjahr. Der dritte Elternsprechtag Mitte des zweiten Schulhalbjahrs dient zum Austausch im Hinblick auf den Schuljahresabschluss und das folgende Schuljahr.
Das pädagogische Team der Schule besteht aus qualifizierten Lehrkräften und Sozialpädagog:innen, die neben ihrer Grundqualifikation über verschiedenen Zusatzausbildungen verfügen. Unterricht und Betreuung werden durch dieses Gesamtteam getragen und sind durch gemeinsames Arbeiten sowie durch Besprechungen und Abstimmungen eng miteinander vernetzt. Jeder Klasse ist neben dem Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin ein fester Bezugspädagoge oder eine feste Bezugspädagogin zugeordnet. Die selbstständige Arbeit im Rahmen des Lernlabors wird an 1-2 Tagen pro Woche zusätzlich zur Lehrkraft durch den Bezugspädagogen oder die Bezugspädagogin der Klasse begleitet. Dieser führt auch den Unterricht im „Sozialen Lernen“ durch und bietet im Nachmittagsbereich AGs an.
Im Rahmen von dokumentierten Coachinggespräche mit den Lernbegleiter:innen werden die Lern- und Arbeitsfortschritte sowie das Sozialverhalten der Schüler:innen regelmäßig reflektiert und Zielvereinbarungen für die weiterführenden Lernaktivitäten formuliert.
Seit dem Schuljahr 2012/2013 hat die Paula Fürst Schule ihr Bildungsangebot um eine gymnasiale Oberstufe erweitert, die analog zum G9-Gymnasium zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) führt. Sie besteht aus einer einjährigen Brückenklasse (11. Klassenstufe) und einer daran anschließenden zweijährigen Kursstufe. Die inhaltliche Ausrichtung der gymnasialen Oberstufe knüpft an die Lerninhalte und Lernerfahrungen der Sekundarstufe I und das pädagogische Konzept der Paula Fürst Schule an.
Im Rahmen des Medienbildungsunterrichts werden die Schülerinnen und Schüler an den sinnvollen Umgang mit Medien herangeführt und erlernen Grundlagen für die Arbeit mit dem Computer, verschiedenen Programmen und Anwendungen sowie der Nutzung des Internets. Grundlage für die Arbeit in den verschiedenen Klassenstufen bilden dabei die entsprechenden Vorgaben zur Medienbildung (z.B. Basiskurs Medienbildung).
Soziales Lernen ist in allen Klassenstufen als Unterrichtsfach im Stundenplan fest verankert. In dieser Zeit reflektieren die Kinder und Jugendlichen in Begleitung von Sozialpädagog:innen den eigenen sozialen Lernprozess, lernen mit Konflikten umzugehen und durchleben wichtige Gruppenprozesse in professioneller Begleitung.
Ab der Klassenstufe 6 der Gemeinschaftsschule wird Französisch als 2. Fremdsprache angeboten. Französisch als 2. Fremdsprache an der Gemeinschaftsschule kann nur zum Beginn der Klassenstufe 6 und nicht zu einem späteren Zeitpunkt im Verlauf der Sekundarstufe I begonnen werden. Ein Nachholen der 2. Fremdsprache ist in der Gymnasialen Oberstufe möglich.
Schülerinnen und Schüler, die nicht Französisch als 2.Fremdsprache gewählt haben nehmen ab der Klassenstufe 7 verbindlich am Technikunterricht teil. Ein Nachholen der 2. Fremdsprache ist in der Gymnasialen Oberstufe möglich.
In der Klassenstufe 5 wird das Fach Französisch, in der Klassenstufe 6 das Fach Technik in der Regel in Form eines Brückenkurses im Umfang von einer Wochenstunde angeboten.
Neben den Profilfächern NwT und Bildende Kunst bietet die Paula Fürst Schule das Profilfach Spanisch als 3. Fremdsprache ab der Klassenstufe 8 an.
Bei uns wird ab Klasse 5 das Fach „Ethik“ anstelle von „Religion“ angeboten. Das Fach „Religion“ lassen wir langsam rauswachsen, da wir es zeitgemäß finden, Werte des gesellschaftlichen Zusammenlebens über ein Fach zu vermitteln, das alle Religionen einschließt.
Jede:r Lernende hat einen Stundenplan, in dem neben den Inputs und dem Gesamtunterricht individuelle Interessenskurse/Nebenfach kompakt, Coachinggespräche und Lernzeiten fest verankert sind.
Inputs sind fachliche Einführungen, Erklärungen und Übungen in den Hauptfächern in Doppelbesetzung. Die Inputs finden in eigens dafür ausgestatteten Räumen statt. Inputs ersetzen den traditionellen Unterricht und finden in Gruppen von ca. 15 Lernenden statt.
Die Interessenskurse bilden in Klasse 5/6 die Nebenfächer ab, jede:r lernt verpflichtend das Basiswissen (Kompetenzen des Bildungsplans) und kann dann nach den eigenen Interessen individuelle Schwerpunkte setzen. Zusätzlich zu den (Neben-) Fächern des Bildungsplans gibt es Interessenskurse aus handwerklichen, technischen, künstlerisch-musischen und sozialen Bereichen in Kooperation mit außerschulischen Bildungspartnern.
Der Unterricht in den Interessenskursen findet in der Regel in Gruppen von 10 – 20 Personen statt und ermöglicht so eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Es gibt verpflichtende Themen, die alle Lernenden im Laufe des Jahres besuchen müssen, daneben werden Wahlthemen angeboten, die nach Interesse gewählt werden können. Das Jahr ist für die Interessenskurse in 4 Teile (Quartale) eingeteilt, sodass immer nach etwa 10 Wochen neue Themenschwerpunkte gesetzt werden können.
Das Erlernen des Umgangs mit digitalen Medien ist zeitgemäß und unerlässlich. Deshalb ist jede:r Schüler:in mit einem individuellen iPad (elternfinanziert oder Leih-iPad) ausgestattet. Die Nutzung ist in ein medienpädagogisch fundiertes Konzept eingebettet und wird durch das Fach Medienbildung begleitet.
Der Nebenfachunterricht ab Klasse 7 wird nicht mehr wie in den Klassenstufen 5 und 6 in Interessenskursen abgedeckt, sondern findet in engerer Anbindung an den Bildungsplan statt. Besonders ist hierbei, dass ein Teil der Nebenfächer nur halbjährlich, dafür aber in halber Klassenstärke und mit Aufgaben im Wochenplan stattfindet.
Die Quadriga besteht aus vier Fachlehrkräften (in der Regel Deutsch, Mathe, Englisch und eine weitere Hauptfachlehrkraft) PLUS + einer/m Sozialpädagog:in. Diese vier sind für die Klassen 5 und 6 zuständig, führen die Coachinggespräche und sind im ständigen Austausch. Der/die Sozialpädagog:in leitet weiterhin das Fach „Soziales Lernen“ und hat auch Präsenzzeiten im Lernatelier, so dass er/sie ein:e wahrnehmbare:r Ansprechpartner:in für die Lernenden und die Lerncoachs ist.
Das Tandem+ besteht aus zwei Hauptfachlehrkräften PLUS + einer/m Sozialpädagog:in. Die Klassenführung gestaltet sich ansonsten genauso wie in den Klassenstufen 5 und 6.
Wir sind eine Ganztagesschule
Die Gemeinschaftsschule der Paula Fürst Schule ist als Ganztagesschule mit Kernunterrichtszeiten von 8.15 – 15.30 Uhr (5. und 6. Klasse (außer die „Französ:innen): Dienstag und Freitag bis 13.15 Uhr; 7.-10. Klasse: Freitag bis 13.15 Uhr) organisiert.
In der Mittagspause von 13.15 – 14.00 Uhr essen die Schülerinnen und Schüler in der schuleigenen Mensa und nutzen die verschiedenen Pausenangebote der Schule. Außerhalb der Unterrichtszeiten können die verschiedenen Betreuungs- und Freizeitangebote in der Zeit von 7:00 – 18:00 Uhr genutzt werden. Die Hausaufgaben sind zu großen Teilen in den Schulalltag integriert.
Die Betreuungszeiten werden individuell vereinbart und können auch während des laufenden Schuljahres nach Bedarf angepasst werden.
Tagesablauf
07:00 – 08:00 | Frühbetreuung mit Frühstücksmöglichkeit (bis 7.30 Uhr) |
08:00 – 08:15 | Ankommenszeit in den Klassenräumen |
08:15 – 09:00 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
09:00 – 09:45 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
09:45 – 10:00 | Pause |
10:00 – 10:45 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
10:45 – 11.30 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
11.30 – 11:45 | Pause |
11:45 – 12.30 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
12:30 – 13:15 | Fachunterricht und Lernlaborarbeit |
13:15 – 14.00 | Mittagspause mit Mensabetrieb |
14:00 – 14:45 | Fachunterricht, Lernlaborarbeit und AGs |
14:45 – 15:30 | Fachunterricht, Lernlaborarbeit und AGs |
15:30 – 18:00 | Freizeitangebote |
Häufig gestellte Fragen:
Welche Schulabschlüsse sind in der Gemeinschaftsschule der PFS möglich?
Da die Paula Fürst Schule aus Sekundarstufe I und II (Gymnasiale Oberstufe) besteht, sind alle Schulabschlüsse bei entsprechenden Leistungen möglich.
Nach welchen Bildungsplänen arbeitet die Gemeinschaftsschule?
Die Gemeinschaftsschulen arbeiten mit dem schulartübergreifenden Bildungsplan 2016.
Alle verschiedenen Leistungsniveaus (G-grundlegendes Niveu/ M-mittleres Niveau/ E-erweitertes Niveau) werden dabei ausdrücklich beachtet.
Wie ist ein Schulwechsel an eine andere Schule möglich?
Ein Wechsel aus der Gemeinschaftsschule an jede andere allgemeinbildende Schule in Baden-Württemberg und Deutschland ist grundsätzlich jederzeit möglich. Dies gilt auch und insbesondere für den Wechsel an ein Gymnasium.
Welche Lehrkräfte unterrichten an der Gemeinschaftsschule?
An der Gemeinschaftsschule unterrichten Lehrkräfte aller Schularten. Mit dem Ausbau der Gemeinschaftsschule werden insbesondere Gymnasiallehrer in der Sekundarstufe I eingestellt.
Wie sieht die Notengebung an der Gemeinschaftsschule aus?
Grundsätzlich erfolgt eine Rückmeldung in Form von Lernentwicklungsberichten (LEB). Diese enthalten Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler (im Rahmen des schuleigenen Zeugniskonzepts) und Lehrer- und Pädagogenrückmeldungen zu den verschiedenen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen (im Speziellen auch zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler). Die LEB weisen ergänzend das schulartsbezogene Leistungsniveau aus und können auf Elternwunsch um Notenauskünfte ergänzt werden. Abgangs- und Abschlusszeugnisse sind grundsätzlich Notenzeugnisse.
Mehr Info:
www.gemeinschaftsschule-bw.de
Ansprechpartnerin
Schulleitung: Marie-Sophie Müller
E-mail: marie.mueller@paula-fuerst-schule.de